14.11.2019: Heute habe ich mit Schrecken festgestellt, dass mein Commodore Amiga 2000 aus dem Jahre 1987 nur noch einen grünen Bildschirm zeigt. Google meinte der Blinkcode deute auf einen RAM-Fehler.
Ich hatte das Problem bereits einmal, da half es die Chips Denise, Gary, Paula, Fat Lady/Fat Agnus, Kickstart und CPU besser in die Sockel zu drücken, danach lief er wieder. Diesmal nicht.
Nach näherem Betrachten habe ich gesehen, dass die Batterie geplatzt ist und dadurch eine Leiterbahn auf dem Board zerstört wurde. Auch fängt es überall um die Batterie an zu korrodieren:
Ich gehe mal davon aus dass dies der Auslöser des Problems ist. Nun werde ich versuchen in den nächsten Tagen das Board zu reparieren.
Ich bestelle erstmal einige Ersatzteile und berichte dann über meinen Versuch, den Amiga zu retten. Der Austausch des Lüfters, der Einbau eines HDD-Controllers und eine neue Kickstart Version 3.1 ist auch geplant. Momentan ist noch Kickstart 1.2 drauf. Updates folgen…
17.11.2019: Meine Frau macht heute mit den Kindern einen Ausflug und ich habe die nötigen Sachen erhalten um das Mainboard zu reparieren, also nichts wie ran an die Arbeit!
Zuerst habe ich die Batterie ausgelötet, die CPU und den Kickstart-ROM entfernt und dann das Board sowie den CPU-Sockel mit Essigreiniger und Wasser von den Verschmutzungen der Batterie befreit. Danach habe ich mit dem Glasfaserstift den Schutzlack und die korrodierten Stellen abgeschliffen. Nun sieht man schön die zerstörte Leiterbahn:
Jetzt konnte ich die Leiterbahn reparieren:
Für einen Funktionstest habe ich den Amiga temporär zusammengesetzt. Siehe da, er funktioniert wieder:
Natürlich stimmt jetzt die Zeit nicht mehr, aber dazu kommen wir noch. Es wird eine Modifikation geben damit ich zukünftig eine CR2032 Knopfzelle einbauen kann.
Update folgt sobald ich den Platinenschutzlack erhalten habe.
Unterdessen verpasse ich dem Netzteil noch einen neuen (ruhigeren) Lüfter. Da dieser etwas zu tief ist, musste ich ihn etwas modifizieren:
Lüfter ausbauen und gleich noch das Netzteil mit Staubsauger und Zahnbürste reinigen.
An den neuen Lüfter habe ich den alten Stecker verbunden:
Und hier das gereinigte Netzteil mit dem neuen Lüfter:
Update 29.11.2019:
Ich habe alle Teile erhalten, bis auf den Platinenschutzlack. Der sei ausverkauft, somit muss ich woanders suchen… Update folgt.
Unterdessen habe ich dem Amiga ein neues Kickstart-ROM 3.1 spendiert, vorher hatte er noch 1.2 welches nicht kompatibel ist mit dem bestellten Buddha IDE Controller.
Dank dem IDE Controller habe ich nun eine alte Maxtor Diamond 40GB Platte anschliessen können von welcher nun die Workbench 3.1 bootet. Der Installationsprozess geht ganz einfach mit der Software auf dem mitgelieferten DOM-Modul. Der IDE Controller startet automatisch ab DOM solange keine HDD gefunden wird von welcher gebootet werden kann:
1. HDD wählen:
2. OS wählen:
3. Bier trinken:
Nun noch rebooten und der Amiga startet ab HDD!
Da die meisten meiner alten Disketten nicht mehr funktionieren, kommt nun noch ein Gotek USB Floppy-Emulator dazu. Update folgt…
Update 07.12.2019: Heute ist der Platinenschutzlack inkl. UV-Lampe gekommen. Mein Schwager hat mir einen Anbieter auf eBay gesucht bei welchem ich dann auch gleich bestellt habe. Danke!
Somit habe ich nun die Modifikation auf CR2032 vorgenommen: Widerstand entfernt und dafür eine Diode eingelötet, damit die CR2032 Batterie vom Mainboard nicht geladen wird:
Nun den Platinenschutzlack auftragen und unter der UV-Lampe aushärten lassen:
Hier das fertige Resultat nach Einlöten der Diode und des CR2032 Sockels:
Und nun der Funktionstest. Zuerst die aktuelle Zeit setzen:
Danach habe ich den Amiga ausgeschaltet, vom Strom genommen und rund 10min gewartet. Zur Kontrolle wieder gestartet und Zeit kontrolliert:
Die Zeit ist korrekt und meine Modifikation scheint zu funktionieren.
Das Update zum Gotek folgt in Kürze….
Update 22.02.2020:
Das 0,91″ 128×32 OLED Display liegt schon länger rum, endlich hab ich es mal eingebaut.
Vorher mit original 7-Segment Anzeige:
Einbau des OLED: