Im Jahre 1991 wurden die ersten EIB (Europäischer Installationsbus) Installationen zur “digitalisierung” der Stromverbraucher vorgenommen. EIB war die erste Möglichkeit, Schalter, Taster und Verbraucher über ein Bussystem miteinander zu verbinden und diese beliebig zu programmieren. Mit EIB (heute KNX) ist es also zum Beispiel möglich, mit einem Tastendruck beim verlassen des Hauses alle Verbraucher auszuschalten und die Jalousien zu schliessen. Durch die freie Programmierung liegt der Vorteil auf der Hand: Man kann seine Konfiguration beliebig anpassen, ohne dass man irgend etwas an der elektrischen Installation ändern muss. Mit KNX kann die gesamte Gebäudeautomation von Heizung, Klima, Kühlung, Beschattung bis zum Fernzugriff über’s Mobiltelefon vorgenommen werden. Der Nachteil dabei ist, dass man zu der herkömmlichen Spannungsversorgung auch noch den zweidrahtigen Bus verlegen muss, was bei einer nachträglicher Installation sehr teuer kommen kann.
Genau hier setzt die neue Technologie – die unter anderem an der ETH in Zürich entwickelt wurde – an: digitalSTROM. digitalSTROM kommuniziert über das bestehende 230V Netz, der Chip ist so klein, dass er direkt in die Verbraucher wie Glühbirnen, Lampen, Fernseher etc. eingebaut werden kann. Bereits vorhandene Verbraucher ohne digitalSTROM-Chip können mit einem Zwischenstecker “intelligent” gemacht werden und die Ausführung in Grösse einer normalen Lüsterklemme kann direkt in die Deckenlampen eingebaut werden. Mit dem herkömmlichen (Licht)Schalter kann dann zum Beispiel der Fernseher ein- und das Licht ausgeschaltet werden. Wem das nicht genug ist, der kann einen digitalSTROM Taster verwenden. Dieser zeigt anhand der farbigen LED an, welche Anwendung gerade gesteuert wird: Gelb für Licht, Hellblau für Audio, Dunkelblau für Klima etc… Man kann im Prinzip alles mit einem Taster steuern.
digitalSTROM ist intelligent und misst den Stromverbrauch Ihrer Geräte. Es merkt sogar, wenn ein Gerät unüblich viel Strom verbraucht. Der digitalSTROM Webserver welcher auf einer Hutschiene auf dem Verteiltableau seinen Platz findet, stellt die Messdaten sowie die Steuerung des Hauses zur Verfügung. Man kann also auch hier (wenn gewünscht) direkt übers Internet das Haus “steuern”, oder per iPhone App.
Ich finde digitalSTROM ein sehr interessantes Produkt und werde sicher den weiteren Verlauf beobachten.
Wer mehr zu digitalSTROM erfahren möchte, dem empfehle ich dieses Video und natürlich die Website digitalSTROM.org: